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Dorfbüro veranstaltet Vortragsreihe über Suchtprobleme

Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente und das Internet – alle haben eines gemeinsam: Sie können süchtig machen. Oft merken Betroffene gar nicht, dass sie bereits abhängig sind. Lebenspartner, Eltern, Freunde werden meist als erstes aufmerksam. Aber wie verhalte ich mich gegenüber jemandem, der sich bereits in einer Abhängigkeit befindet? Wie erkenne ich die Abhängigkeit? Was kann ich dagegen tun? Warum sieht der Betroffene das nicht auch so? Wo kann ich mir Hilfe suchen?

Dirk Offergeld

Diese noch ganz viele andere Fragen werden in der Vortragsreihe über Suchtprobleme beantwortet, die das Dorfbüro Lette im Laufe des Jahres veranstaltet. Die Workshops richten sich an alle interessierten Jugendlichen, Eltern und Erwachsenen. Ziel der präventiven Workshops soll es sein, mit den Gefahren und Risiken vertraut zu machen. Referiert wird das Ganze vom ortsansässigen, zertifizierten Sucht- und MPU Berater Dirk Offergeld. Die Vorträge beginnen um 19 Uhr, der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

  • 6. Februar: „Don‘t smoke and fly“ (Cannabis)
  • 8. Mai: „Lieber schlau als blau“ (Alkohol)
  • 16. Oktober: „Online- und Mediensucht“
  • 13. November: „MPU ‒ nur ein Idiotentest?“

Missbrauch in Deutschland alarmierend Der Missbrauch von Alkohol-, Cannabis- und Medien-Online-Missbrauch ist in der Bundesrepublik alarmierend. So trinkt laut Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) jeder in der Bundesrepublik lebende Mensch (Kinder inbegriffen) durchschnittlich ca. 140 Liter an alkoholischen Getränken. 9.5 Mio. Menschen (jeder vierte) konsomiert Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums zufolge ist auch die Zahl des missbräuchlichen Cannabiskonsums erschreckend. Die Zahlen sind um das fünfmal so viele wie noch vor zehn Jahren gestiegen. So konsumieren ca. 750.000 Menschen in der BRD problematisch Cannabis. Auch in Hamburg gibt es eine neue Studie zum Cannabis-Konsum. Bei der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde und der Gesundheitsbehörde vom Büro für Suchtprävention erstellt wurde, wurden Hamburger Schüler ab 14 Jahren befragt. 13,4 Prozent von ihnen gaben an, auf Klassenfahrten gekifft zu haben. Knapp sieben Prozent benebelten sich sogar vor dem Unterricht oder in der Pause. Mit Internetabhängigkeit, auch Internet- oder Onlinesucht, wird das Phänomen bezeichnet, das Internet übermäßig, das heißt gesundheitsgefährdend, zu nutzen. Es gibt in Deutschland nach neuen Schätzungen mehr Internetsüchtige als Glücksspielabhängige. Demnach sind in Deutschland rund 700.000 Menschen vom Internet abhängig. So sei bei 1 % der 14- bis 64-Jährigen eine Internetabhängigkeit wahrscheinlich, bei 4,6 % läge bei mindestens 4 Stunden online eine „problematische Internetnutzung“ vor. Diese Zahl entspricht etwa dem Anteil der Cannabis-Konsumenten in Deutschland.